Eisenmangel (ID) ab Schwangerschaft bis Menopause – aktueller Stand und neue Erkenntnisse
Weltweit leiden ca. 30% der Frauen im gebärfähigen Alter unter Anämie. Mindestens die Hälfte dieser Fälle ist auf Eisenmangel zurückzuführen. In der Schweiz sind 5–20% der Frauen von Eisenmangel/-anämie betroffen.
Verschiedene Ursachen für Eisenmangel (ID)
- Ungenügende Eisenzufuhr (Nahrung)
- Verminderte Absorption (Darmerkrankungen, chronische Erkrankungen)
- Blutverlust (starke Menstruation, Peri-Partum, chirurgischer Eingriff, gastro-intestinale Blutungen)
- Erhöhter Bedarf (Schwangerschaft, Wachstum/Adoleszenz, Leistungssport)
Eine der häufigen Ursache für ID sind starke oder abnorme uterine Blutungen (Hypermenorrhoe).
Sobald ein übermässiger menstrualer Blutverlust (d. h. mehr als 80 ml pro Menstruationszyklus) vorliegt, spricht man von starken Menstruationsblutungen, auch Heavy Menstrual Bleeding (HMB) genannt.
Einfluss von Heavy Menstrual Bleeding (HMB)
Heavy Menstrual Bleeding (HMB) beeinträchtigt die körperliche, emotionale, soziale und materielle Lebensqualität der Frauen.
Voraussetzung für die Behandlung von Eisenmangel (ID)
Voraussetzung für die Behandlung des ID sind die Ursache der Blutungen (PALM-COEIN FIGO Klassifikation System) und die korrekte Diagnostik mit Laborparametern (Hb, Ferritin, TSAT, sTfR).
Behandlung von Eisenmangel/-anämie durch:
- Ernährung (Fleisch, Fisch, Gemüse)
- Medikamentöse Therapie
- Orale Eisensubstitution
- Intravenösen (IV) Eisensubstitution
- Hormonelle Therapie
- Chirurgische Therapie
- Bei Unverträglichkeit oder fehlendem Effekt von oraler Eisentherapie wird ein Wechsel auf IV Behandlung mit Eisencarboxymaltose (ECM) empfohlen.